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Grünes Licht für weitere Grosssanierung im Kanton Basel-Landschaft
Das mit Arsen belastete Areal Rheinlehne in Pratteln kann saniert werden. Der Kanton Basel-Landschaft und die heutigen Grundeigentümer haben vor kurzem eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Damit kann eine weitere Grosssanierung im Kanton Basel-Landschaft angegangen werden. Die Sanierungsverfügung und die Verfügung über die Kostenverteilung, die beide bereits rechtskräftig sind, bieten die Grundlagen zur Umsetzung der dringlichen Sanierung. Mit der Kooperationsvereinbarung werden die Projektorganisation sowie weitere Rahmenbedingungen geregelt und das kantonale Hochbauamt mit der Umsetzung der Sanierung beauftragt.
Der Sanierungsbedarf des Areals Rheinlehne ist eine Folge der Farbstofffabrikation durch die Firma F. Petersen & Sichler, die den roten Textil-Farbstoff «Fuchsin» in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts an diesem Standort hergestellt hatte. Wegen der Ablagerung von Produktionsabfällen sowie undichten Abwasserleitungen ist der Untergrund heute mit 170 Tonnen Arsen stark belastet.
Das bewilligte Sanierungsprojekt sieht einen Aushub der am stärksten mit Arsen belasteten Bereiche mittels konventionellem Aushub sowie Austauschbohrungen vor. Durch den Aushub von etwa 120'000 m3 Material wird das Schadstoffpotential um rund 98 % verringert. Zur Verhinderung von zusätzlichen Schadstoffmobilisierungen während der Sanierung wird eine umfassende hydraulische Sicherung installiert. Dabei wird Grundwasser mittels mehreren Sicherungsbrunnen abgepumpt, gereinigt und anschliessend in den Rhein geleitet.
Die Kosten des Sanierungsvorhabens belaufen sich auf rund 179 Millionen Franken. Da die Verursacherin der Belastung – die Firma F. Petersen & Sichler – nicht mehr existiert, ergeben sich Ausfallkosten, die der Kanton Basel-Landschaft zu tragen hat. Weiter beteiligt sich der Bund mit Subventionen aus dem VASA Altlasten-Fonds an den Ausfallkosten des Kantons. Da dem Grundeigentümer mit dem grössten Flächenanteil durch die Sanierung ein wirtschaftlicher Vorteil entsteht, hat er sich mit einem Betrag von 3 Millionen Franken an den Kosten des Sanierungsvorhabens zu beteiligen.
Der Aufbau der Projektorganisation und die Ausführungsplanung der Sanierung werden zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, die Sanierung selbst wird etwa drei Jahre dauern. Daran anschliessen wird sich eine mehrjährige Überwachung zur Erfolgskontrolle.
Auf dem Areal Rheinlehne werden von einem Grundeigentümer als Folgenutzung bis zu fünf grosse, mehrgeschossige Gewerbegebäude mit Wohnnutzung der obersten Etagen geplant. Das Hochbauamt wird im Rahmen der Ausführungsplanung prüfen, inwiefern das Sanierungsvorhaben und das Bauvorhaben zeitlich sinnvoll koordiniert werden können.