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Dorfplatz-Brunnen
Nach den Skizzen des Geometers Georg Friedrich Meyer stand bereits im 17. Jahrhundert ein Brunnen auf dem Dorfplatz von Maisprach. Er gehörte zu jenen vier laufenden Brunnen, die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Wasserversorgung des Dorfes sicherstellten. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Zahl der Brunnen verdoppelt, und im Jahre 1884 wurden alle Brunnen der neuen Wasserversorgung der Gemeinde angeschlossen.
Der Brunnen auf dem Dorfplatz steht im Zentrum der Ortschaft nahezu in der Mitte des Platzes. Bis ins Jahr 1964 stand dicht dahinter ein altes Taunerhäuschen. Nach der Jahreszahl am Stock stammt der Brunnen aus dem Jahre 1841, demnach aus einer Zeit, da allerorts die hölzernen Brunnen durch steinerne ersetzt wurden. Der Brunnen besteht aus einem grossen mehreckigen Trog mit breitem Wulstrand und einem hohen seitlichen Stock. Der Stock selbst ruht auf einer eingezogenen Basis, schliesst im unteren Teil mit einer Deckplatte und ist an der Oberfläche durch hoch-rechteckige Vertiefungen belebt. Auf dem eigentlichen Stock erhebt sich ein hoher Obelisk, der über der Deckplatte in einem Vasenaufsatz endet. Auf den Seitenflächen des Obelisks wiederholen reliefartige Vertiefungen die Obeliskenform.
Der Dorfplatzbrunnen von Maisprach gehört wie jene von Anwil, Wenslingen oder Gelterkinden zu den markanten Platzbrunnen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Baselbiet. Er knüpft als Typus am barocken Platzbrunnen an, findet aber in dieser Form erst im 19. Jahrhundert in ländlichen Siedlungen Eingang. Seine Bedeutung als Kunstwerk, seine städtebauliche Funktion auf dem Dorfplatz und seine historische Situation als Zeuge der aufstrebenden Dorfkultur im 19. Jahrhundert machen ihn zu einem Werk, das dank seiner reichen Ausformung zu den besten dieser Gattung im Baselbiet gehört.