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Magdenerstrasse 10
Die Hofmatt liegt als ehemaliger Bauernhof am nördlichen Dorfeingang von Maisprach an der Strasse nach Magden, kurz vor der Abbiegung der alten Magdenerstrasse ins Dorfzentrum. Die Hofmatt entstand aufgrund der Jahreszahl an der Haustüre im Jahre 1835, also zwei Jahre nach der Kantonstrennung. Die Lage ausserhalb des eigentlichen Dorfkerns weist einerseits auf die Entstehungszeit und andererseits auf die Möglichkeit eines grösseren Hofes hin. Das langgestreckte Gebäude umfasst den stattlichen Wohnteil und die Oekonomie unter einem First. Der Wohnteil ist zweigeschossig und vierachsig mit hochrechteckigen Fenstern, wobei der Eingang in der vierten Achse liegt. Eine Freitreppe führt zu den mit einer auf Konsolen ruhenden Türgesimse. Die Türe selbst ist klassizistisch gestaltet und besitzt ein verziertes Oblicht.
Das langgestreckte Satteldach endet über dem Wohnteil mit einem Krüppelwalm, während es in nördlicher Richtung nach der Oekonomie im Satteldach des Nachbarhofs weiterläuft.
Die mit einem buggestützten Vordach versehene Oekonomie ist ausserordentlich gross und umfasst abwechselnd einen Stall, ein Scheunentor, einen Stall und wiederum ein Scheunentor. Die beiden Scheunentore sind rundbogig mit Kämpfer und Schlussstein versehen. Darüber und über den Stallteilen finden sich grosse Lüftungsschlitze.
Aus der Zeit der Erbauung stammt der in der Stube im Erdgeschoss stehende Kachelofen, dessen Kranzkacheln mit Spruchsockeln, Vasen mit Blumen und Früchten sowie Blumengirlanden dazwischen bemalt sind. Der Ofen wurde vom Hafnermeister Wolfgang Schmid, Hafnermeister in Gipf und vom Maler Egli in Aarau 1836 erstellt für den Besitzer Bernhard Thommen und seine Frau Barbara Thommen, geborene Graf. Die Sinnsprüche weisen auf die Frömmigkeit, auf anzustrebende Tugenden, auf die politischen Verhältnisse und die Freundschaft sowie die Vaterlandsliebe. Leider ist dies der letzte derartige Kachelofen, der sich in Maisprach erhalten hat.
Die klassizistische Architektur des stattlichen Hofes, seine Details und Ausstattung sowie die ehemalige Lage als Einzelhof am Dorfeingang machen deutlich, wie wohlhabend der Erbauer dieses Hofes gewesen sein muss. Er dürfte darin in Maisprach keine Ausnahme gebildet haben, wurden doch damals auch im Dorfkern zahlreiche Gebäude neu erstellt oder umgebaut. Maisprach lebte von den Reben und der Posamenterei und besass damals nahezu soviel Einwohner wie heute. Somit ist dieser Hof auch Ausdruck des Wohlstandes jener Zeit. Am Dorfrand oder Dorfeingang gelegen, wurde er erst kürzlich in die Kernzone einbezogen.