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Wintersingerstrasse 2
Mitten im nahezu intakten Bauerndorf Maisprach steht das Bauernhaus Wintersingerstrasse 2 an der Südwestecke des Dorfplatzes, den es wesentlich mitbestimmt.
Das stattliche Bauernhaus besteht aus einem hohen Wohnteil und einem etwas niedrigeren Oekonomieteil und entspricht damit dem Erscheinungsbild des spätgotischen Bauernhauses im Baselbiet. Neben dem Stallfenster befindet sich die Jahreszahl 1583 mit einem Steinmetzzeichen, so dass man vermuten darf, das Haus sei damals erbaut worden.
Die Jahreszahl 1815 am Scheunentorbogen und am Türsturz des Wohneingangs zeigen jedoch, dass das Haus damals im Stile des Biedermeiers erneuert worden ist.
Der markante zweigeschossige Wohnteil wird von einem steilen Satteldach bedeckt, das auf der Rückseite über einen Schopfanbau tief hinuntergezogen worden ist. Die Fenster am Giebel sind unregelmässig angeordnet, wobei sich im Giebeldreieck noch drei gotische Fenster befinden. Die Hauptfassade der Traufseite hingegen ist 1815 vollständig erneuert worden, indem man damals anstelle der gotischen Fenster eine symmetrische Fensteranordnung von je drei beziehungsweise vier Fenstern mit geraden Stürzen anbrachte. Bemerkenswert ist der leicht stichbogige Eingang, dessen Gewände und. Sturz reiche Verzierungen aufweisen. In der Scheitelmitte befindet sich eine Art Kartusche mit der Jahreszahl 1815, den Initialen C.G. und einer Pflugschar. Offensichtlich handelt es sich hier um das Werk eines Hemmiker Steinmetzen mit volkstümlichen Motiven und Ornamenten.
Das etwas niedrigere Satteldach des Oekonomiegebäudes dürfte 1815 leicht erhöht worden sein. Sein rundbogiges Scheunentor zeigt die Jahreszahl 1815 im Schluss-Stein. Rechts neben einem neueren Stallfenster befindet sich ein eingemauerter Stein mit der Jahreszahl 1583 und einem Steinmetzzeichen.
Das stattliche, in seiner kubischen Gestaltung spätgotische und im Detail durch den Umbau spätbarock wirkende Haus lässt die Kontinuität der Bauformen auf dem Lande erkennen. Das an Baudenkmälern so reiche Dorf Maisprach besitzt aus dieser Zeit zahlreiche Bauernhäuser, die von einer gewissen Wohlhabenheit des Dorfes zeugen. Die Bauformen und noch vielmehr die Struktur des Dorfes Maisprach hat sich dank einer damit und mit den Traditionen verbundenen Bevölkerung vortrefflich erhalten und werden auch heute noch geschätzt und gepflegt, weshalb Maisprach dank einer stattlichen Zahl solcher Häuser eines der schönsten Ortsbilder des Kantons besitzt.