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Hauptstrasse 114
Das ehemalige Bauernhaus Hauptstrasse 114 liegt im Mitteldorf von Ziefen gegenüber dem Pfarrhaus und steht von der Strasse zurückgesetzt als Teil einer Häuserzeile, die durch ihre Stellung eine Hofbildung ermöglicht.
Aufgrund einer Jahreszahl auf der Mauerschwelle ist das Haus im Jahre 1618 erbaut worden. Tatsächlich ist es bereits auf der Federskizze von G.Fr. Meyer aus der Zeit um 1680 festgehalten. Der erste bekannte Besitzer dieses Hauses war Johannes Tschopp-Müller, der im Schatzungsbuch der Gemeinde Ziefen im Jahre 1755 erwähnt wird und mit dem Dorfnamen "Peterhans" bezeichnet wurde. Von seinen Vater übernahm Johannes Tschopp-Müller "Jung Peterhans" 1788 das Haus, die Scheune und Stallung, Acker, Matten, Reben und Holzland. In den Jahren 1869 - 1889 betrieb Johannes Tschopp-Rudin neben dem Bauerngewerbe in diesem Haus eine Dorfwirtschaft, genannt zum Rebstock, wo Eigengewächs angeboten wurde. Das Haus ist somit ein typisches Acker- und Rebbauernhaus.
Es besteht aus einem hohen Wohnteil unter steilem Satteldach, einem niederen Oekonomiegebäude und einem Anbau mit Pultdach. Das Wohnhaus selbst liegt erhöht über einem Kellergeschoss mit rundbogigem Kellereingang und Kellerfenster. Darüber befinden sich in beiden Geschossen je drei stichbogige Fenster. Auch der Anbau auf der Südseite mit dem Pultdach liegt erhöht über dem Untergeschoss, zu welchem eine rundbogige Türe führt. Die Fenster in ersten Geschoss des Anbaus sind ebenfalls stichbogig. Darüber liegt unter dem Pultdach die einst offene Laube.
Aufgrund der stichbogigen Fenster ist zu vermuten, dass das Haus gegen Ende des 18. Jahrhunderts umgebaut worden ist und im barocken Sinne stichbogige Fenster erhielt. Der Anbau mit dem Pultdach, der einst zum Teil als Laube diente, wirkt als abschliessendes Bauelement dieses Kopfbaus und ist in Ziefen auch bei anderen Bauernhäusern in dieser oder anderer Art anzutreffen. Das auf der anderen Seite des Wohnteils angebaute Oekonomiegebäude ist wie bei manchen Baselbieter Bauernhäusern niedriger als das Wohnhaus mit rechteckigem Scheunentor und einfachem Stall sowie weit vorgezogenem Vordach.
Das ehemalige Reb- und Ackerbauernhaus zählt nach der vorzüglichen Restaurierung zu den bemerkenswertesten alten Bauernhäusern in Ziefen. Seine Stellung zur Strasse hin und seine Ausbildung als Kopfbau lassen es im Dorfbild stark hervortreten. Das erhöhte Kellergeschoss weist auf seine Doppelfunktion als Reb- und Ackerbauernhaus hin. An die ehemalige Wirtschaft erinnert nichts mehr. Hingegen sind die Nachkommen der "Peterhansen" ihrem Stammhaus treu geblieben, weshalb das Peterhans-Huus noch heute seinen Namen verdient.