- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bau- und Umweltschutzdirektion
- Tiefbauamt
- Projekte & Baustellen
- Projekte nach Gemeinde
- Münchenstein Demontage und Wiederverwendung der alten SBB Brücke über die Birs
Münchenstein Demontage und Wiederverwendung der alten SBB Brücke über die Birs

Alte Birsbrücke Quelle: Matthiessen Fotografie
Projektbeschreibung
Die SBB erneuert in Münchenstein die beiden Bahnbrücken über die Birs. Sie werden abgebrochen und durch zwei neue Stahlfachwerkbrücken ersetzt.
Die erste, oberwasserseitige Brücke mit Baujahr 1907 wurde am 19./20. Juni 2024 ausgehoben. Die zweite unterwasserseitige Brücke mit Baujahr 1892 wurde am 25. Februar 2025 ausgebaut.
Gemeinsam mit der Frenkenbrücke in Liestal (1854), dem Viadukt in Rümlingen (1856) und der Birsbrücke in Liesberg (1892) zählt die Münchensteiner Brücke von 1892 zu den ältesten grossen Eisenbahnbrücken im Kanton Basel-Landschaft. Die authentisch erhaltene Gitterträgerkonstruktion ist eine für die Entstehungszeit typische und übliche Bauweise. Das macht sie zu einem überregional; allenfalls sogar national bedeutsamen und damit rein in ihrer materiellen Überlieferung schützens- und erhaltenswerten Bauwerk.
Daher wurde die Brücke vom Kanton Basellandschaft fachgerecht demontiert und für einen Wiederverwendung eingelagert. Sie soll an einem anderen Ort ein zweites Leben erhalten. Einerseits hat die historische Brücke einen besonderen denkmalpflegerischen Wert. Andererseits lässt sie sich dank ihrer soliden Bauweise und weiterhin tragfähigen Konstruktion beispielsweise als Velo- und Fussgänger brücke ressourcenschonend Wiederverwenden.
Re-Use hat bei Schweizer Eisenbahnbauten Tradition. So steht unter anderem die hölzerne Bahnhofshalle des ersten Basler SCB-Bahnhofs heute im zürcherischen Bauma. Bis die Münchensteiner Birsbrücke eine neue Aufgabe hat, wartet sie auf dem Areal der ehemaligen Swissmetal AG, in Einzelteilen zerlegt, auf ihre Weiterreise.
Die Münchensteiner Brücke erzählt eine 150-jahrige Geschichte
DIE EIFFEL-BIRSBRÜCKE
1875 wurde mit dem «Chemin de fer du Jura bernois» die Zugstrecke zwischen Basel und Delémont eröffnet. Den Auftrag für die dazugehörige Münchensteiner Birsbrücke erhielt das Pariser Ingenieurbüro Gustave Eiffel. Schliesslich hatte der damals noch junge Betrieb bereits mehrere grössere Viadukte in Frankreich entworfen.
1881 beschädigte ein Hochwasser das schmiedeeiserne Bauwerk. Nur Tage später gab die JuraSimplon-Bahn die reparierte Brücke wieder für den Verkehr frei. Wesentliche Schwächen blieben aber trotz Verstärkungen bestehen.
EISENBAHNUNGLÜCK IN MÜNCHENSTEIN
Am 14. Juni 1891 kam es zur Katastrophe. Ein Gesangsfest in Münchenstein lockte grosse Teile der Basler Bevölkerung an. Deshalb fuhr die Jurabahn mit zwei weiteren Waggons und einer zusätzlichen Lok. Unter dieser Last brach die Brücke zusammen.
73 Menschen starben, 170 weitere wurden verletzt. Bis heute ist es das schwerste Eisenbahnunglück der Schweiz. Daraufhin liess der Bundesrat sämtliche Brücken überprüfen. Der Ersatzbau von 1892 markiert einen Meilenstein für einheitliche und standardisierte Masse und Materialien in der Schweiz. Eine zweite Brücke folgte 1909.
Dokumente / Links
Kontakt
Boris Kunze, Projektleiter Tiefbauamt, BUD, 061 552 40 97, boris.kunze@bl.ch
Stand
Juni 2025