Strassenbau- und Abwasserprojekt Bruggstrasse Ost, Reinach / Dornacherstrasse, Aesch
Strassenbau- und Abwasserprojekt Bruggstrasse Ost, Reinach / Dornacherstrasse, Aesch
Ab Ende Juni 2025 läuft in Reinach und Aesch die Ausführung von zwei kantonalen Bauprojekten parallel: der Ausbau und die Erneuerung der Bruggstrasse Ost (Reinach) sowie der Bau des unterirdischen Mischwasserbeckens Dornachbrugg (Aesch) inklusive Zuleitungen und Bauwerken
Das Strassenprojekt des Tiefbauamts überschneidet sich räumlich mit dem Abwasserprojekt des Amts für Industrielle Betriebe. Die beiden Vorhaben werden aufeinander abgestimmt und gleichzeitig umgesetzt.
Ausbau und Erneuerung der Bruggstrasse Ost in Reinach
Die Bruggstrasse in Reinach ist für die Region eine wichtige Verkehrsachse. Hier treffen der motorisierte und der öffentliche Verkehr sowie der Velo- und Fussverkehr aus verschiedenen Richtungen aufeinander. Mit der Entwicklung neuer Quartiere steigt auch das Verkehrsvolumen. Zwischen der Autobahn A18 (Anschluss Reinach Süd) und dem Kreisel an der Birs stösst der intensiv genutzte Strassenabschnitt an seine Kapazitätsgrenze. Die Massnahmen des Um- und Neubaus bringen Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmenden, schaffen eine zukunftsfähige Infrastruktur und optimieren den Verkehrsfluss.
Visualisierung zum Ausbau und der Erneuerung der Bruggstrasse Ost in Reinach
Die Zahl der Fahrspuren erhöht sich von drei auf vier bzw. auf zwei pro Fahrtrichtung. Die Strasse erhält einen lärmmindernden Belag. Eine bestehende Kalksandsteinmauer wird durch eine Lärmschutzwand ersetzt.
Der kombinierte Fuss- und Veloweg wird durchgängig durch einen Grünstreifen von der Strasse getrennt. Es werden attraktive, sichere Anschlüsse zur geplanten Velobrücke Kägen über die A18 und zum Birs-Veloweg (Birsstadt-Projekt) hergestellt.
Die Bushaltestellen «Neu Reinach» und deren Zugänge werden gemäss Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) umgebaut, der Busverkehr zum Bahnhof Arlesheim/Dornach wird über eine zusätzliche Zufahrt im Kreisel priorisiert.
Bau des Mischwasserbeckens Dornachbrugg in Aesch
Wie in den meisten Baselbieter Gemeinden üblich, entwässern Aesch Nord und Reinach Süd die Wohngebiete im Mischsystem. Regen- und Abwasser vermengen sich in der Kanalisation. Bei starkem Regen steigt die Wassermenge in den Rohren sprunghaft an und übersteigt die Kapazität des Systems. Was zu viel ist, wird direkt in Birs eingeleitet. Damit gelangt aber auch viel Unrat in den Fluss, der sich in der Trockenzeit in der Kanalisation ablagern konnte.
Symbolbild zum neuen, runden und unterirdischen Mischwasserbecken Dornachbrugg in Aesch
Das Mischwasserbecken Dornachbrugg fängt diesen ersten Schmutzstoss in Zukunft auf. Sobald sich die Wetterlage entspannt, wird das Becken kontrolliert in Richtung ARA Birs (Abwasserreinigungsanlage in Birsfelden) geleert.
Das runde Becken (Durchmesser 20 Meter, Volumen knapp 2‘000 Kubikmeter) wird zwischen Birsuferweg und Dornacherstrasse in Aesch gebaut.Oberirdisch wird davon nur ein kleines Betriebsgebäude zu sehen sein.
Für den Anschluss an die Kanalisationen braucht es Zuleitungen bis zur Dornacherstrasse und zur Bruggstrasse.
An der Bruggstrasse entsteht zudem ein unterirdisches Entlastungs- bzw. Trennbauwerk. Dort wird die Richtung bestimmt, die das Wasser nimmt: zumneuen Mischwasserbecken, zur Kläranlage oder als letzte Möglichkeit dann doch noch zur Birs.
Bauphase 1 – Juni 2025 bis März 2026
Ab ca. Mitte Juni 2025 wird der Lager-/Installationsplatz an der Dornacherstrasse in Aesch eingerichtet. Der Baustart erfolgt am Montag, 30. Juni 2025. Parallel sind zwei Bauequipen im Einsatz. Die Bauarbeiten dauern bis Mai 2028.
Bauphasen und Massnahmen für die Projekte Bruggstrasse Ost und Mischwasserbecken Dornachbrugg
Der Strassenbau konzentriert sich in der ersten Bauphase auf die Strassenseite beim neuen Wohnquartier Aere, d.h. auf den neuen Fuss-/Veloweg mit Grünstreifen, die Personenunterführung, die vierte Fahrspur und eine temporäre Bushaltestelle. Auf der Bruggstrasse steht in dieser Zeit je eine Spur pro Fahrtrichtung zur Verfügung, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 30 km/h reduziert. Zu- und Wegfahrt zur Fluhstrasse erfolgen via Dornacherstrasse. Andere Zugänge und Zufahrten bleiben wie bisher. Die Bushaltestelle «Neu Reinach» wird in Fahrtrichtung Dornach provisorisch zum Kreisel verschoben, der Velo- und Fussverkehr wird teilweise umgeleitet.
Für das Abwasserprojekt entstehen in der gleichen Zeitspanne der Schacht für das Trennbauwerk und Vorarbeiten für die Anschlüsse an die Kanalisation.
Kontakte
Projekt Strassenbau
Bauleiter: Andreas Abt (Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG), 061 935 10 59, andreas.abt@sutter-ag.ch
Bauleiter: Martin Becker (gsi Bau- und Wirtschaftsingenieure AG), 061 279 95 77, mbecker@gsi-ag.ch
Projektleiter: Marco Müller (Amt für Industrielle Betriebe Baselland), 061 315 10 68, marco.mueller@bl.ch
Fragen und Antworten
Warum kommt das Projekt erst jetzt, der Bau der neuen Häuser ist ja seit Jahren bekannt? Die Koordination scheint nicht optimal, zumal die Ausfahrt A18 Neu-Aesch zu ist und es Verschiebungen im Verkehr gibt.
Sobald die Planung der Überbauung geklärt war, konnten wir unsere Planung für den Strassen-, den Velo- und den Fussverkehr beginnen und den benötigten Raum sichern. Die Planung braucht Zeit, da solche Projekte mit weiteren Arbeiten koordiniert werden müssen. Dazu gehört dieAbstimmung mit dem Abwasserprojekt des Amts für Industrielle Betriebe. Im Weiteren der Neubau von diversen Werkleitungen wie IWB Gasleitung, Primeo AG Elektroleitungen, Gasverbund Mittelland Gashochdruckleitungen, Wasserversorgung Reinach u. Umgebung Wasserleitungen, Leitungen der Öffentliche Beleuchtung etc. Übrigens ist die südlichste Stützmauer unseres Strassenprojektes bereits gebaut. In Absprache mit den Verantwortlichen für das Aere-Quartier konnten wir die Abschlusswand für den Fuss-/Veloverkehr bereits realisieren lassen.
Die vielbefahrene Verkehrsachse erhält eine weitere Spur. Beim Kreisel scheint es aber wieder ein Nadelöhr zu geben. Was bringt die vierte Spur wirklich?
Der zweite Fahrstreifen in Fahrtrichtung Dornach ist für die Rechtsabbieger. Somit gibt es einen eigenen Fahrstreifen für den Verkehr geradeaus und einen zusätzlichen Fahrstreifen für den Verkehr in die Dornacherstrasse. Dies bringt Entlastung für den gesamten Verkehr in diese Richtung.
Mit der geplanten Überbauung nimmt auch die Anzahl der Autos zu. Wie soll das funktionieren, der Kreisel ist jetzt schon überlastet.
Die Entwicklung eines neuen Quartiers führt auch zu mehr Verkehr. Da die Verkehrsachse zwischen Der Autobahn A18 und dem Kreisel an der Birs bereits jetzt an seine Kapazitätsgrenzen stösst, wurden Massnahmen zur Verbesserung entwickelt. Der geplante zweite Fahrstreifen entlastet den gesamten Verkehr, ähnlich wie bei der Motorfahrzeugkontrolle in Münchenstein. Somit wird die Situation optimiert, Stau lässt sich aber nicht gänzlich vermeiden.
In der ersten Bauphase wird der Verkehr auf der Bruggstrasse auf je einer Spur in jede Fahrtrichtung geführt. Somit wird es noch «enger» auf diesem Abschnitt. Wie wird zusätzlichem Stau entgegengewirkt?
In Fahrtrichtung Dornach existiert auch heute nur ein Fahrstreifen. Die Situation wird sich entsprechend nur unwesentlich ändern. Die Reduktion auf einen Fahrstreifen in Fahrtrichtung Reinach wird dazu führen, dass die Rechtsabbieger von der Bruggstrasse auf die Autobahn in Richtung Basel nicht mehr am Rückstau des Anschlussknotens (Lichtsignalanlage) vorbeifahren können. Diese Verschlechterung wird aber nicht als kritisch angesehen, da aufgrund Verhaltensänderungen, wie ein grossräumiges Ausweichen auf Alternativrouten, ein zeitliches Ausweichen und die Nutzung anderer Verkehrsmittel mit einer leichten Verkehrsabnahme im Baustellenperimeter gerechnet wird. Diese Effekte konnten bereits bei vergleichbaren Baustellen beobachtet werden.
Sind weitere Strassenbauprojekte in der Region Reinach / Aesch während der Bauzeit zwischen Juli 2025 und Mai 2028 geplant?
Wir stehen sowohl im Austausch mit dem Bundesamt für Strassen, wie auch mit den Gemeinden und der BLT. Die geplanten Projekte der nächsten drei Jahre sind uns bekannt und werden beim Bauablauf berücksichtigt. Im Herbst 2026 startet das Nachbarprojekt Reinach Velobrücke Kägen über die A18. Diese Baumassnahmen dauern ebenfalls bis Frühling 2028. Nach Fertigstellung beider Projekte steht dem Fuss- und Veloverkehr eine attraktive und sichere West-Ostverbindung zwischen dem Bahnhof Arlesheim/Dornach und dem Gewerbegebiet Kägen zur Verfügung.
Die Bushaltestelle Richtung Dornach wird ca. 150 m Richtung Kreisel verschoben. Warum?
Die Haltestelle steht heute am falschen Ort. Die Anwohnenden der Wohnsiedlung Aere sind künftig schnell bei der neuen Bushaltestelle. Die Anwohnenden des Gstadstrasse Quartiers auf der nord-/westlichen Seite nutzen die umgebaute Personenunterführung und gelangen so zur Haltestelle. Anwohnende im nord-/östlichen Gstadstrasse Quartier gelangen via Fussgängerquerung beim neuen Kreisel oder via dem bestehenden Fussweg unter der neuen Nepomukbrücke zur Bushaltestelle.
Mit dem Ausbau der Bruggstrasse gibt es auch eine separaten Fuss- und Veloweg. Wann wird das Kägengebiet erschlossen? Denn nur so bringt dieser separate Veloweg tatsächlich etwas
Die Bauarbeiten der Bruggstrasse und das Bauprojekt «Fuss- und Veloweg Reinach-Kägen - Dornachbrugg inkl. neue Brücke über A18» sind aufeinander abgestimmt. Die Bauarbeiten beginnen im Herbst 2026 und dauern bis ins Frühjahr 2028.
Es wird ja eine zweite Brücke geben, von der man noch nicht weiss, wo sie hinkommt. Es ist befremdlich, dass jetzt ein Grossprojekt umgesetzt wird, ohne dass der zweite Brückenstandort geklärt ist.
Für den Brückenstandort zwischen Dornach und Aesch wird aktuell eine Machbarkeitsstudie für die Variante Süd erstellt. Bis zur Umsetzung wird noch einige Zeit vergehen. Das aktuelle Projekt Bruggstrasse mit der zusätzlichen Fahrspur bringt aber bereits eine verkehrliche Verbesserung.
Wird es weiterhin möglich sein von der Fluhstrasse in die Dornacherstrasse zu fahren?
In der ersten Bauphase ist die Fluhstrasse eine Sackgasse, die Zu- und Wegfahrt ist möglich. Wir verschieben in dieser Phase die Bushaltestelle und bauen die Unterführung um. In den folgenden Bauphasen ist die Fluhstrasse wieder offen.
Wie wird der Veloverkehr nach Abschluss des Projekts zum Bahnhof Dornach geführt?
Wie bisher über die neue Nepomukbrücke. Der Veloverkehr muss die Dornacherstrasse auf alle Fälle queren. Er nutzt die Furt beim Fussgängerstreifen als Einfahrt in den Kreisel. Mit dem Kanton Solothurn sind wir im Gespräch wegen der alten Nepomukbrücke.
Auf dem Bild sieht es aus, als ob das Mischwasserbecken aus dem Boden ragt. Was passiert mit dem Parkplatz?
Das Mischwasserbecken Dornachbrugg wird unterirdisch gebaut, davon sieht man später fast nichts mehr. Es wird ein paar Öffnungen und ein kleines Betriebsgebäude geben. Anschliessend kann die Parzelle neu genutzt werden. Aktuell finden Gespräche mit der Gemeinde Aesch statt, welche diese Fläche aufwerten will. Die Fläche neben dem Bauplatz für das Mischwasserbecken ist ein Installationsplatz. Dort stehen Baumaschinen und Container – damit gehen wir also nicht in die Quartiere. Auch die Parkplätze für die Minigolf-Anlage werden nicht beansprucht. Für die Recycling-Container wird es während der Bauzeit eine temporäre Lösung geben.
Ist die Postzustellung während der Bauzeit gewährleistet? Können die Abfuhrdaten der Gemeinden eingehalten werden?
Ja, die Postzustellung ist während der ganzen Bauzeit gewährleistet. Die Abfuhrdaten der Gemeinden sind von der Baustelle nicht tangiert.
Kommt es auf der Baustelle zu längeren Arbeitstagen, Wochenend- oder Nachtarbeiten?
Es kommt insbesondere bei den Deckbelagsarbeiten (2028) zu Wochenendarbeiten. Bei den Betonierarbeiten insbesondere im Kreiselbereich ist nicht ausgeschlossen, dass ausnahmsweise auch über den Mittag gearbeitet werden muss oder abends länger. Bei allen anderen Arbeiten werden die Arbeitszeiten gemäss den gesetzlichen Vorgaben eingehalten.
Sind die Parkplätze für die Anwohnenden und Gewerbetreibenden während der gesamten Bauzeit nutzbar?
Ab ca. Mitte Juni 2025 werden auf dem Parkplatz an der Dornacherstrasse in Aesch das Geräte- und Materiallager sowie die Bürocontainer eingerichtet. Baustart ist am 30. Juni 2025. In der 3. Bauphase (April 2027 bis September 2027) werden ca. 10 Parkplätze im Bereich der privaten Überbauung Gstadstrasse vorübergehend aufgehoben, damit die dort geplante Lärmschutzwand gebaut werden kann. Es werden Ersatzparkplätze zur Verfügung gestellt.
Sind die Zugänge zu den Liegenschaften während der gesamten Bauzeit gewährleistet?
Die Zugänge zu den Liegenschaften sind während der gesamten Bauzeit immer gewährleitet.
Mit welchen Emissionen (Lärm, Staub, Erschütterung) ist zu rechnen?
Die zu erwartenden Emissionen entsprechen den üblichen Emissionen wie sie bei Tiefbauarbeiten und Strassenbauarbeiten entstehen.
Weitere Informationen
Diese Webseite (www.bl.ch/bruggstrasse) wird regelmässig aktualisiert. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden zudem mit Flugblättern informiert. Zusätzlich steht eine Baustellen-App zur Verfügung, die insbesondere über geänderte Verkehrsführungen informiert. Weiteres Infomaterial ist in der folgenden Rubrik «Dokumente» abgelegt, zum Beispiel ein Info-Flyer, der die beiden Projekte präsentiert. Ein weiterer Infokanal sind die regionalen Medien.