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Boden schützen
Bodenschutzstrategien
Der Mensch nutzt Böden auf vielfältige Weise. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte sind unsere Ansprüche an die Böden stetig gewachsen. Die Nutzungskonflikte haben zugenommen und aus der Nutzung ist immer mehr eine Übernutzung und damit verbunden eine Störung bis hin zur Zerstörung von Böden geworden.
Diese Krankheitsbilder sind Warnzeichen für Fehlentwicklungen und ungenügenden Schutz und rufen nach einem besseren Umgang mit unseren Böden.
Die Bodengefährdungen macht es deutlich: Schutz und nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden ist dringend. Gleichzeitig ist dies eine Aufgabe, die alle Bodenakteure betrifft. Es sind sowohl Einzelne als auch die Gesellschaft als Ganzes gefordert.
Bodenschutz ist eine typische Querschnittsaufgabe. Massnahmen in den verschiedensten Bereichen wie Raumplanung, Luftreinhaltung, Land- und Forstwirtschaft, Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen und mit Abfällen etc. sollen den Bodenverbrauch und die Belastung der Böden verhindern oder minimieren.
Den wichtigsten Stellenwert aus rechtlicher Sicht haben dabei das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG) und das Umweltschutzgesetz (USG). Gemäss Raumplanungsgesetz (RPG) sorgen der Bund, die Kantone und die Gemeinden mit raumplanerischen Massnahmen für eine haushälterische Nutzung des Bodens. Dieser quantitative Bodenschutz zielt auf die langfristige Erhaltung offener Bodenflächen durch Sicherstellung einer zweckmässigen Nutzung und einer geordneten Besiedlung des Landes. Das Siedlungsgebiet ist in seiner Ausdehnung zu begrenzen und vom Nichtsiedlungsgebiet zu trennen. Die Bauzonen sind auf den Bedarf der nächsten 15 Jahre auszulegen. Besonderen Schutz geniesst das ackerfähige Kulturland. Dieses muss in einem vom Bundesrat festgelegten Mindestumfang dauernd erhalten bleiben (Fruchtfolgeflächen FFF). Der Wald darf gemäss Waldgesetz weder in seiner Fläche noch in seiner räumlichen Verteilung beeinträchtigt werden. Ziel der Bestimmungen zum Bodenschutz im Umweltschutzgesetz ist die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit (qualitativer Bodenschutz). Der Begriff der "Bodenfruchtbarkeit" beinhaltet die Erhaltung der Multifunktionalität und der Regenerationsfähigkeit von Böden. Die Ertragsfähigkeit ist ein Teilaspekt davon.
Weil sich Böden von Belastungen - wenn überhaupt - nur sehr langsam erholen und Bodensanierungen zumeist unrealistisch sind, ist die Vorgabe der "Langfristigkeit" gleichzeitig eine Verpflichtung, Bodenbelastungen nach Möglichkeit überhaupt zu vermeiden. Das Schwergewicht der Maßnahmen im Bodenschutz liegt damit bei der Vorsorge. Die Bodenschutzbestimmungen im USG werden in der eidgenössischen "Verordnung über Belastungen des Bodens" (VBBo) konkretisiert.
Aufgabe des AUE

Ziele
Das Amt für Umweltschutz und Energie stellt im Rahmen der eidgenössischen und kantonalen Vorschriften sicher, dass die Baselbieter Böden
- vor zivilisatorischen Schadstoffen aller Art,
- vor irreversiblen mechanischen Beanspruchungen wie Verdichtung und Erosion,
- sowie vor Übernutzung geschützt werden
damit sie langfristig gesund bleiben und ihre Funktionen im Naturhaushalt und für den Menschen uneingeschränkt erfüllen können.
Vollzugstrategie
Der Schutz der Böden ist eine klassische Vorsorge-Aufgabe: Es gilt zu handeln, bevor Schäden eingetreten sind, denn Schadstoffe lassen sich kaum mehr entfernen, erodierte Böden sind schwer geschädigt und überbaute Böden bleiben zerstört.
Gleichzeitig ist Bodenschutz eine typische Querschnittsaufgabe: alle Bodenakteure von Grundeigentümern, Bauunternehmern, Bewirtschaftern, bis zur öffentlichen Hand sind gefordert, ihr Planen und Handeln auch auf den langfristigen Schutz der Böden auszurichten. Das Amt für Umweltschutz und Energie versteht sich in diesem Sinne als "Stimme unserer Böden".
Gesetzlich vorgegebene Aufgaben
Bodenüberwachung
Bereitstellen von Grundlagen zu stofflichen, physikalischen und biologischen Belastungen der Böden in BL; Identifikation von Belastungsursachen und -verursachern sowie von Gefährdungspotentialen.
Massnahmenplanung
Entwerfen von belastungsverhindernden oder -begrenzenden Massnahmen zum Schutze der Böden sowie zur Vermeidung schädlicher Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Miteinbezug der relevanten Akteure.
Massnahmenvollzug
Vollzug belastungsverhindernder oder -begrenzender Massnahmen zum Schutze der Böden sowie zur Vermeidung schädlicher Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Miteinbezug der relevanten Akteure.
Messnetz Bodenfeuchte

Seit dem Jahre 2011 betreiben die Kantone Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau ein gemeinsames Bodenmessnetz im Raum Nordwestschweiz. Aktuell haben sich acht weitere Kantone mit weiteren Messstationen angeschlossen. Insgesamt 66 automatisierte Stationen liefern im 15-Minuten-Takt Daten an die der Öffentlichkeit zugänglichen Homepage www.bodenmessnetz.ch. An den Standorten Brislach, Therwil, Zunzgen und Wenslingen werden vier automatisierte Stationen im Baselbiet durch das Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) betrieben.
Die Stationen des Bodenmessnetzes messen die Saugspannung im Boden, welche ein Mass für die Tragfähigkeit und Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens darstellt. Neben der Bodenfeuchtigkeit, der Bodensaugspannung und der Bodentemperatur werden weiter die Lufttemperatur sowie die Niederschlagsmenge gemessen. Dies lässt die Möglichkeit offen, neben dem primären Ziel des physikalischen Bodenschutzes allenfalls auch Langzeiterfahrungen über das Verhalten von Bodenfeuchtigkeit und Temperatur in Abhängigkeit der Witterungsverhältnisse machen zu können.
Das Bodenmessnetz richtet sich primär an Fachleute in der Baubranche sowie der Land- und Forstwirtschaft. Es soll sie in einem möglichst schonenden Umgang mit dem wertvollen Gut Boden unterstützen. Der Boden ist eine endliche Ressource. Schäden der Bodenstruktur sind in den meisten Fällen – besonders im Unterboden – irreversibel und beeinträchtigen die Bodenfruchtbarkeit negativ. Als Grenzschicht zwischen Atmosphäre und Lithosphäre ist der Boden für viele Lebewesen Lebensraum und für ihr Fortbestehen unabdingbar und deshalb schützenswert.
Weiter ermöglicht das Bodenmessnetz eine Abschätzung des Bodenspeichers im Hinblick auf Hochwasserereignisse sowie eine Beurteilung der Austrocknung der Böden im Hinblick auf Trockenperioden und Waldbrandgefahr.
Bodenschutz und Altlasten
Im Kanton Basel-Landschaft ist mit ca. 1'500 belasteten Standorten zu rechnen. Jedoch sind Art, Menge und Gefährdungspotenzial der Belastungen im Untergrund sehr unterschiedlich. Diese Standorte sind in dem Kataster der belasteten Standorte eingetragen. Vertiefte Informationen finden sie bei der Fachstelle Altlasten des Amtes für Umweltschutz und Energie BL.
Im Bereich von Altlasten können auch Bodenbelastungen vorliegen. Ein Beispiel dafür sind Schiessanlagen.
Was sind Bodenbelastungen?

Als Boden gilt die oberste, unversiegelte Erdschicht, in der Pflanzen wachsen können. Bodenbelastungen sind anthropogene (durch den Menschen) verursachte Schadstoffeinträge sowie physikalische und biologische Veränderungen der natürlichen Beschaffenheit des Bodens. Daneben können auch geogen bedingte, also natürlicherweise vorliegende erhöhte Schadstoffgehalte in den Böden vorkommen. Die Massnahmen reichen je nach Belastungshöhe von Quellenstopp über Empfehlungen bis zu Nutzungsverbot und Sanierung.
Was sind Altlasten?

Belastete Standorte sind Orte, deren Belastung von Abfällen stammt und die eine beschränkte Ausdehnung aufweisen. Sie umfassen Ablagerungsstandorte, Betriebsstandorte und Unfallstandorte.
Bodeninformation Geoportal BL

Auf dem kantonalen Geodaten-Viewer (www.geo.bl.ch) finden sich vielfältige Bodeninformationen und Bodengrundlagen.
Karte mit Informationen zu unseren Böden (Landwirtschaftsgebiet) |
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Karte der verdichtungsempfindlichen Böden |
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Karte der Gefährdung von Ackerflächen durch Bodenerosion |
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Profile Landwirtschaftsböden Profile Waldböden |
450 Boden-Beispiele Landwirtschaft 40 Boden-Beispiele aus dem Wald |
Karte der Speicherfähigkeit für Wasser in Waldböden |
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Karte der Fruchtfolgeflächen gemäss Sachplan des Bundes (Fruchtfolgeflächen) |
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Karte der Rebflächen von 1900 bis heute |
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Ausgeschiedene Verdachtsflächen schadstoffbelastete Böden |
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Schadstoffmessungen in Böden BL |
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Aktuelle Bodenfeuchte an Landwirtschafts- und Waldstandorten während der Vegetationsperiode |
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… und einiges mehr |
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