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Reiche Baukultur – Neue Publikation zum historischen Muttenz
In den letzten Jahren hat die Archäologie Baselland in Muttenz mehrere baukulturell herausragende Gebäude entdeckt und archäologisch untersucht. In der Folge gab die Gemeinde ein neues bauhistorisches Inventar in Auftrag. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erscheinen nun in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift «Mittelalter» des Schweizerischen Burgenvereins, die ganz der Thematik des Dorfes und der Entwicklung des historischen Ortskerns von Muttenz gewidmet ist.
In den letzten Jahren hat die Archäologie Baselland in Muttenz im Rahmen von Umbauten mehrere Gebäude aus dem 15. Jahrhundert entdeckt. Damit stehen ein paar der ältesten bekannten Häuser des Kantons Basel-Landschaft im Ortskern von Muttenz, so das Gebäude an der Burggasse 8 aus dem Jahre 1418 oder das Bauernhaus an der Hauptstrasse 25, das 1473 errichtet wurde.
Vorbildliches Inventar
Dass diese Häuser als wichtige Zeitzeugen noch heute stehen, verdanken sie unter anderem der vorausschauenden Ortsplanung der Gemeinde Muttenz. Sie setzte sich bereits in den 1950er Jahren zum Ziel, das traditionelle Ortsbild zu erhalten. Dass diese Strategie funktioniert, zeigte der Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes, der im Jahre 1983 an die Gemeinde Muttenz für ihren sorgfältigen Umgang mit der historischen Bausubstanz vergeben wurde. Im Hinblick auf die Revision der Teilzonenvorschriften Dorfkern ging die Gemeinde noch einen Schritt weiter und gab ein umfassendes bauhistorisches Inventar in Auftrag, für welches auch das Innere vieler Häuser begutachtet wurde. Eine solche Vorgehensweise mit systematischen Besichtigungen und einem besonderen Augenmerk auf der Bauarchäologie hat Vorbildcharakter und sucht seinesgleichen.
Publikation zur «Archäologie des Dorfes»
Das Resultat des bauhistorischen Inventars in Muttenz ist beeindruckend: Mindestens zwei Drittel der Häuser, die Georg Friedrich Meyer auf dem Dorfprospekt aus dem Jahre 1680 dargestellt hat, sind heute noch ganz oder teilweise erhalten. In vielen Fällen liess sich dies nur dank der fachkundigen Begehung des Gebäudeinnern ermitteln. Die Erkenntnisse zu den erwähnten Häusern des 15. Jahrhunderts sowie aus dem Inventar sind nun in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift «Mittelalter» des Schweizerischen Burgenvereins veröffentlicht. Die Publikation bietet über Muttenz hinaus einen grundsätzlichen Überblick über Wesen und Bedeutung unserer Dörfer. Diese «Archäologie des Dorfes» bildet für die nächsten Jahre einen strategischen Schwerpunkt der Archäologie Baselland.
Hausmodell im Gemeindehaus
Seit dem 26. April ist ein Modell des ältesten Hauses des Kantons Basel-Landschaft im Gemeindehaus beim Mittenza in Muttenz ausgestellt. Es kann während der Öffnungszeiten der Verwaltung besichtigt werden.
Weitere Informationen und Unterlagen
- Schweizerischer Burgenverein, Zeitschrift Mittelalter 2022/1 (zu Muttenz)
- Archäologie Baselland, Fundstellen Burggasse 8 und Hauptstrasse 25
- Bauhistorisches Inventar der Gemeinde Muttenz
- Besichtigung des Modells: Eingangshalle des Gemeindehauses, Kirchplatz 3 in Muttenz, während den Öffnungszeiten der Verwaltung
Bildlegenden
- Das Bauernhaus an der Hauptstrasse 25 in Muttenz wurde 1473 errichtet und ist das älteste bekannte Bauernhaus der Nordwestschweiz. Foto um 1900: R. Auer-Bielser, E. Bielser.
- Bis heute verfügen ausserordentlich viele Gebäude im Muttenzer Dorfkern über Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert oder älter. Im Dorfprospekt von G. F. Meyer (1678) sind die Gebäude hervorgehoben, die heute ganz oder teilweise noch erhalten sind. Plan: STABL SL 5250 0052 Bd3 590 v.
- Ein Modell des Hauses an der Burggasse 8 kann ab sofort während der Öffnungszeiten in der Gemeindeverwaltung Muttenz besichtigt werden. Foto: Archäologie Baselland.