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Webartikel vom 25.06.2025, Landwirtschaft 2024
Der Strukturwandel der Baselbieter Landwirtschaft setzt sich fort
Im Jahr 2024 wurden im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 869 Landwirtschaftsbetriebe registriert. Dies entspricht einem Rückgang um fünf Betriebe bzw. 0,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang betrifft ausschliesslich konventionell wirtschaftende Betriebe. Die Gesamtzahl der in der Landwirtschaft tätigen Personen beläuft sich auf 2’769, was durchschnittlich 3,2 Beschäftigten pro Betrieb entspricht. Davon sind rund 42% Vollzeitbeschäftigte. Der Trend hin zu grösseren Betriebseinheiten hält weiter an, die landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt leicht zu.
Die Zahl der konventionell geführten Betriebe ist 2024 auf 699 gesunken, was einem Rückgang von 0,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ihr Anteil an allen Landwirtschaftsbetrieben beträgt neu 80%. Im Gegensatz dazu hat die Zahl der biologisch wirtschaftenden Betriebe im selben Zeitraum um eine Einheit auf insgesamt 170 Betriebe zugenommen. Damit steigt ihr Anteil auf rund 20%. Dieser Trend unterscheidet sich vom nationalen Bild, wo der Anteil biologischer Betriebe erstmals seit 2010 stagniert. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt (18%) liegt der Anteil der Bio-Betriebe im Baselbiet leicht höher.
Die höchste Anzahl an Landwirtschaftsbetrieben auf Bezirksebene weisen die Bezirke Sissach (308 Betriebe) und Waldenburg (214 Betriebe) auf. Auf Gemeindeebene zählt Langenbruck mit 29 Betrieben die meisten Landwirtschaftsbetriebe im Kanton, gefolgt von den Gemeinden Diegten und Eptingen mit 27 bzw. 26 Betrieben.
Rückgang bei mittelgrossen Betrieben
Der Strukturwandel hin zu grösseren landwirtschaftlichen Betrieben setzte sich im Jahr 2024 fort. Die Anzahl Betriebe mit weniger als 10 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche nahm gegenüber dem Vorjahr um einen Betrieb (+0,5%) auf insgesamt 223 Einheiten zu. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der mittelgrossen Betriebe (10 bis 29,9 Hektar) um elf Einheiten auf neu 356 Betriebe (–3%). Bei den grossen Betrieben (30+ Hektar) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr deren Anzahl um fünf auf 290 Betriebe (+1,8%). Der Anteil der Grossbetriebe an allen Landwirtschaftsbetrieben beträgt damit neu ein Drittel.
Die langfristige Entwicklung seit 1996 zeigt eine deutliche Verschiebung der Betriebsstruktur: Während der Anteil der mittelgrossen Betriebe von 57% auf 41% zurückgegangen ist, hat sich der Anteil der Grossbetriebe im selben Zeitraum von 13% auf 33% erhöht und damit mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung geht einher mit einer Konzentration der Nutzflächen in grösseren Betriebseinheiten.
Beschäftigtenzahl nimmt weiter ab
Im Jahr 2024 waren in den 869 Landwirtschaftsbetrieben im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 2’769 Personen beschäftigt, was einem Rückgang von 2,2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil männlicher Arbeitskräfte liegt bei knapp 61%, jener der Frauen bei 39%. Dieses Geschlechterverhältnis ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten weitgehend stabil geblieben. Im Zuge des anhaltenden Strukturwandels verzeichneten die meisten Gemeinden im Kanton einen Rückgang der landwirtschaftlichen Beschäftigung. Den grössten Zuwachs an Beschäftigten in der Landwirtschaft im Zehnjahresvergleich wiesen die Gemeinden Zunzgen (+35 Personen) und Bottmingen (+28 Personen) auf. Die stärksten Rückgänge wurden in den Gemeinden Füllinsdorf (–41 Personen) und Arisdorf (–27 Personen) registriert.
Die höchsten Beschäftigtenzahlen innerhalb der Landwirtschaft verzeichneten im Jahr 2024 die Gemeinden Therwil (103 Personen), Zunzgen (97 Personen) und Diegten (94 Personen). Auf Bezirksebene entfällt der grösste Teil der landwirtschaftlich Beschäftigten auf den Bezirk Sissach mit 969 Personen bzw. rund 35% aller im Kanton in der Landwirtschaft tätigen Personen.
Landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt leicht zu
Im Jahr 2024 umfasste die landwirtschaftliche Nutzfläche im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 21’404 Hektar. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 56 Hektar.
Den grössten Anteil der Nutzfläche nehmen mit 11’455 Hektar (54%) extensive Naturwiesen ein. Die offene Ackerfläche erstreckt sich über 5’664 Hektar, was mehr als einem Viertel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht, und spielt somit eine entscheidende Rolle in der Nahrungsmittelproduktion. Kunstwiesen machen 3’638 Hektar oder 17% der Fläche aus und dienen insbesondere der Versorgung der Tierhaltung mit Futter. Die restlichen 3% der landwirtschaftlichen Nutzfläche umfassen vor allem Rebland und Obstanlagen. Insgesamt zeigt die Verteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Baselbiet eine vielfältige Nutzung der verfügbaren Flächen.
Kontakt
Alexander Kral
Fachbereichsleiter Bau- und Wohnungswesen
T 061 552 56 10
alexander.kral@bl.ch
Amt für Daten und Statistik BL
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