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Ältere Menschen sind mehrheitlich digital unterwegs
Der digitale Graben verschiebt sich. Das zeigen die Resultate der neusten Pro Senectute-Studie, die an der 8. Tagung Alter der Kantons Basel-Landschaft gestern vorgestellt wurden. Weitere aktuelle Themen waren der barrierefreie Zugang zu behördlichen Webseiten, die Schulung von Seniorinnen und Senioren und die Gefahren der elektronischen Diskriminierung von grossen Teilen der Bevölkerung.
Nachdem im vergangenen Jahr die physische Mobilität im Zentrum der Tagung Alter des Amtes für Gesundheit der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Baselland stand, ging es dieses Jahr um die elektronische Mobilität. Regierungsrat Thomas Weber begrüsste am Mittwoch, 9. September 2020, im Hörsaal der Fachhochschule Muttenz eine beschränkte Zahl Teilnehmende – vorschriftsgemäss mit Masken ausgestattetet und in gebührendem Abstand.
Das Thema Digitalisierung, sagte er, passe ausgezeichnet nicht nur zur Corona-Krise, sondern auch zu den aktuellen Diskussionen um „Smart Government“. Wie aktuell das Tagungsthema war, bewies die erstmalige Präsentation der Resultate der von Pro Senectute Schweiz in Auftrag gegebenen dritten Nationalen Studie Digital Seniors 2020. Peter Burri Follath, Leiter Kommunikation bei Pro Senectute Schweiz, konnte mit den neusten Daten aufwarten: Waren 2010 erst 38 Prozent der Seniorinnen und Senioren online, hat sich diese Zahl 2020 auf 74 Prozent fast verdoppelt. Das heisst, rund 1,6 Millionen Menschen ab 65 Jahren nutzen elektronische Geräte, dabei verschiebt sich der digitale Graben immer weiter nach hinten. Burri schränkte jedoch ein, Seniorinnen und Senioren bewegten sich nur teilweise in der digitalen Welt. Die grösste Erkenntnis der neuen Studie sei: Ältere Menschen sind hybrid.
Die Herausforderungen, die sich dabei stellen, zeigte Markus Riesch, Leiter Geschäftsstelle E-Accessibility beim Bund, auf. Anhand von Webseiten einiger Baselbieter Gemeinden erläuterte er anschaulich, worauf bei der barrierefreien Gestaltung von Gemeinde-Webseiten zu achten ist.
Hanspeter Meier, Vertreter der Interessengemeinschaft Seniorinnen und Senioren Baselland, warf ein Schlaglicht auf die eher unschönen Seiten der Digitalisierung. Etwa die Corona-App, die nur auf neusten Smartphones funktioniert oder die Schwierigkeiten mit QR-Code-Rechnungen. Er mahnte, darauf zu achten, dass der digitale Graben zwischen den Generationen nicht weiter aufreisse.
Diese Kernthemen wurden in drei Workshops von den Teilnehmenden vertieft. Die Sorge, dass sich ältere Menschen von der zunehmenden Digitalisierung überfordert oder ausgeschlossen fühlten, zog sich als roten Faden durch die gesamte Tagung.