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Freiwilligenarbeit muss neu organisiert werden
Die Anzahl älterer Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich für andere Betagte engagieren, nimmt ab. Nicht deshalb, weil die Bereitschaft dazu fehlt, sondern weil die Freiwilligenarbeit neu organisiert werden muss. Die 6. Alterstagung zeigte den gut 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Wege auf, wie dies geschehen kann.
Fehlende Identifikation mit dem Wohnort, der Wunsch nach Freiheit in der Zeitgestaltung, mangelndes Selbstvertrauten und zu wenig niederschwellige Angebote sind Gründe dafür, dass die Freiwilligenarbeit rückläufig ist. Dabei hat der freiwillige Einsatz gerade auf die Gesundheit von älteren Menschen positive Wirkung. Das soziale Engagement für andere fördert das psychische und physische Wohlbefinden, da es eine sinnvolle Tätigkeit ist und Kontakt mit Gleichaltrigen bedeutet. Jakub Samochowiec, Senior Researcher des Gottlieb Duttweiler Instituts, plädierte dafür, dass Begegnungsräume zur Verfügung gestellt werden, die es den Personen ermöglichen, frei von Regulationen ihre Tätigkeiten zu gestalten. Weiter sollte die Freiwilligenarbeit so organisiert sein, dass sie den Engagierten ein Mitspracherecht erlaubt und die Tätigkeit zeitlich flexibel ausgeführt werden kann.
Insbesondere gut gebildete und gesunde Personen sind im Alter in der Freiwilligenarbeit tätig, wie Irene Renz, Leiterin der Gesundheitsförderung Baselland, erläuterte. Der Kanton sieht sich deshalb vor die Herausforderung gestellt, wie auch andere Bevölkerungsgruppen für die Freiwilligenarbeit gewonnen werden können – damit auch sie von der positiven Wirkung der Freiwilligenarbeit profitieren.
Anerkennung gewünscht
Wer sich im Baselland freiwillig engagieren will, kann seine Dienste der Organisation „Benevol“ anbieten, welche die Interessenten dann an die passende Institution weitervermittelt. Aus der Praxis der Gemeinden berichtete Stefan Flury, Projektstelle Alter der Gemeinden Bottmingen und Oberwil, Die beiden Gemeinden haben eine Umfrage zum Thema „Freiwilligenarbeit“ durchgeführt. Unter anderem wollten sie die Frage klären, welches Entgelt für das freiwillige Engagement gewünscht wird. Zu Tage kam, dass die meisten eine Anerkennung in Form eines gemeinsamen Essens oder Ausflugs wünschen. Im Rahmen der Umsetzung des kantonalen Aktionsprogramms Gesundheitsförderung im Alter können Gemeinden neu einen finanziellen Beitrag erhalten für Veranstaltungen, die dazu dienen, neue Mitglieder für die Freiwilligenarbeit zu gewinnen.