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Waldentwicklungsplan Ergolzquelle: Entwurf zur Mitwirkung
Der Waldentwicklungsplan Ergolzquelle wurde nach 19 Jahren revidiert. Nach der Analyse der Zielerreichung erarbeiteten Interessensgruppen und Fachleute einen revidierten Entwurf. Dieser liegt nun vom 14. Mai bis 15. Juni 2020 für die Öffentlichkeit zur Stellungnahme auf.
Waldentwicklungspläne (WEP) dienen der Koordination der verschiedenen Interessen am Wald. Auch wenn der Wald immer gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllt, lassen sich Schwerpunkte wie Naturschutz, Schutz vor Naturgefahren oder Holznutzung festlegen. Aufgrund von Entwicklungen im Wald und in der Gesellschaft müssen die Pläne und Ziele regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Beim WEP Ergolzquelle (Gemeinden Anwil, Hemmiken, Oltingen, Ormalingen, Rothenfluh und Wenslingen) ist nun der erste WEP aus dem Jahr 2000 revidiert worden.
Revision nach Analyse und Mitwirkung lokaler Interessengruppen
Für die Revision des WEPs wurde in einem ersten Schritt anhand von 713 Kontrollstichproben im Wald der aktuelle Zustand im öffentlichen und privaten Wald erfasst. Dieser Zustand wurde mit den Zahlen und Zielen aus dem ersten WEP vergleichen und analysiert. So hat sich zum Beispiel gezeigt, dass sich die Anstrengungen im Bereich Naturschutz gelohnt haben. Knapp ein Viertel der Waldfläche konnte ins Inventar der geschützten Naturobjekte des Kantons Basel-Landschaft aufgenommen werden, was den ausserordentlich hohen Wert der Wälder für die Biodiversität und den Landschaftsschutz aufzeigt. Weil in den vergangenen Jahren eher zu wenig Holz genutzt wurde, weist das Gebiet mit 391 Kubikmetern pro Hektar einen überdurchschnittlich hohen Holzvorrat auf. Aber die Lenkung der Erholungssuchenden ist schwierig durchzusetzen, zum Beispiel der Vollzug der Leinenpflicht für Hunde oder Regelungen zum Biken.
Aufgrund der Analyse, den aktuellen Entwicklungen wie dem Klimawandel und den Ergebnissen der Mitwirkung von lokalen Interessensgruppen wurden Ziele und Schwerpunkte im WEP bei Bedarf angepasst oder neu erarbeitet. Das Mitwirkungsverfahren hat beispielsweise gezeigt, dass diverse Waldleistungen, insbesondere im Bereich Erholung und Sport, in den vergangenen Jahren stärker nachgefragt wurden. Damit wird die Bewirtschaftung komplexer und anspruchsvoller und das Bedürfnis nach Erklärung und Information nimmt zu. Diesen Anforderungen wird in der aktuellen Planung mehr Gewicht verliehen.
Stellungnahme einreichen
Der Waldentwicklungs-Bericht und die Pläne des WEP Ergolzquelle liegen in den Gemeindeverwaltungen des Reviers (Anwil, Hemmiken, Oltingen, Ormalingen, Rothenfluh, Wenslingen) auf und sind auf der Webseite des Amts für Wald beider Basel aufgeschaltet. Jede Person kann bis am 15. Juni 2020 bei der betroffenen Gemeinde Stellungnahme einreichen.
Der Waldentwicklungsplan WEP
Waldentwicklungspläne dienen der koordinierten, längerfristigen und überbetrieblichen Planung im Wald. Denn im Wald treffen viele Interessen aufeinander: Erholungssuchende, Sportlerinnen und Hundebesitzer. Es findet Holznutzung statt, Biodiversität wird gefördert und der Wald bietet Schutz vor Naturgefahren. Diese vielfältigen Nutzungen und Funktionen ergänzen sich zum Teil, teilweise stören sie sich aber auch. Um mögliche Konflikte frühzeitig zu erkennen und gemeinsam zu lösen, erarbeiten die verschiedenen Interessensgruppen den Waldentwicklungsplan zusammen mit Fachleuten. Der WEP stellt auch sicher, dass der Wald seine Funktionen nachhaltig und also für die kommenden Generationen erfüllen kann. Bei der Erarbeitung, bzw. Revision werden die aktuellen Gesetze und diverse Grundlagen wie beispielsweise das Reptilieninventar oder Massnahmen für den Wald im Klimawandel berücksichtigt. Der fertige Entwurf des WEPs liegt öffentlich auf, damit auch Waldbesucherinnen und -besucher Stellung nehmen können, die in keiner Interessensgruppe vertreten sind. Ist der WEP bereinigt, genehmigt ihn der Regierungsrat für 15 Jahre.