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Einweihung Audio-Stationen auf der Ruine Farnsburg
Von 2019 bis 2023 hat der Kanton Basel-Landschaft die Ruine Farnsburg bei Ormalingen umfassend saniert und vor gut einem Jahr feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Nun erfolgte als letztes Element die Installation eines umfassenden Vermittlungsangebots vor Ort. Dazu gehören unter anderem neun Audio-Stationen, die das Publikum auf unterhaltsame Weise durch die lange Geschichte der Farnsburg führen.
Der aufwändige Erhalt einer Ruine wie der Farnsburg ist nur sinnvoll, wenn die breite Bevölkerung deren Sinn und Zweck versteht. Dafür braucht es eine lebendige, vielfältige und niederschwellige Vermittlung der Geschichte – und zwar möglichst an der Stätte des damaligen Geschehens.
Neun Stationen – analog und online
Zum Gesamtkonzept der Sanierung der Ruine Farnsburg (2019–2023) gehört ein umfassendes Vermittlungsangebot mit grossen Text- und Bildtafeln im Zugangsbereich, eine digitale 3D-Rekonstruktion der Burg um 1750 sowie ein eindrücklicher Film über die Sicherungsarbeiten der letzten Jahre. Das Highlight sind aber neun attraktiv gestaltete Audio-Stationen. Acht davon hat die Archäologie Baselland eingerichtet. Eine weitere ist dem unter der Ruine eingebauten Artilleriebeobachtungsposten aus dem Zweiten Weltkrieg gewidmet, für den die Infanterie-Vereinigung Baselland zusammen mit dem Hochbauamt Basel-Landschaft zuständig ist. Die Besucherinnen und Besucher scannen mit ihrem Smartphone einen QR-Code, der sie in die spannenden Geschichten eintauchen lässt. Im Anschluss kann man sich zum Gehörten mit Bildern und kurzen Texten über die Hintergründe schlau machen. Über die Webseite der Archäologie Baselland (www.archaeologie.bl.ch) lässt sich das ganze Angebot auch zu Hause oder in der Schule nutzen.
Eine reiche Geschichte lebendig erzählt
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Tierstein eine ausgedehnte Grundherrschaft, in deren Mittelpunkt die Farnsburg lag. Über die Freiherren von Falkenstein wechselte diese 1461 an die Stadt Basel, die sie zur Landvogtei erhob. 1798 brandschatzte die Bevölkerung die Farnsburg. Mit der Zerstörung 1798 endete ihre Geschichte als Burg und diejenige als Ruine begann. Aus dieser rund 700-jährigen Geschichte hat die Kulturvermittlerin Barbara Piatti zusammen mit Fachleuten exemplarische Zeitpunkte ausgewählt und unter Berücksichtigung der Quellen fiktionale Geschichten erarbeitet. Zu erleben ist zum Beispiel das grauenvolle Schicksal einer leibeigenen Familie (1426), die Belagerung durch die Eidgenossen mit deftigen Flüchen und schwerem Geschütz (1444) oder ein gefährlicher Abstieg in den Schacht des Sodbrunnens (1787).
Die Schauspielerin Ruth Oswalt leiht den Stücken als Erzählerin ihre Stimme. Ausgeschmückt werden ihre Ausführungen mit Stimmbeiträge von elf weiteren Darstellerinnen und Darstellern in unterschiedlichen regionalen Färbungen – vom Oberbaselbieter bis hin zum schwäbischen Dialekt. Der Tontechniker Joel Hostettler, Kybernetik.Lab, Münchenstein, hat jedes einzelne Hörspiel in ein stimmungsvolles Sounddesign eingebettet Der Illustrator Joe Rohrer, Luzern, sorgte für die detailreichen, lebensnahen Illustrationen. Allen Beteiligten ist es gelungen, die Vergangenheit der Burgruine zu einem fesselnden Erlebnis zu machen, das Alt und Jung begeistern wird.